Soziale Kognition bei Depression

Unter den Begriff der Sozialen Kognition werden alle mentalen Operationen gefasst, die sozialen Interaktionen zugrunde liegen. Sie bilden somit die Voraussetzung, um andere Menschen zu verstehen und mit ihnen zu interagieren (Green et al., 2008; Kern & Horan, 2010). Zu den Funktionen der Sozialen Kognition zählen beispielsweise die Emotionserkennung, die affektive und kognitive Theory of Mind sowie die Empathie.

Für einige Störungsbilder  –  wie Autismus-Spektrum-Störungen und die Schizophrenie – liegen bereits umfangreiche empirische Befunde über deutliche Abweichungen in der Sozialen Kognition vor. Inkonsistent ist dagegen die Befundlage zur Sozialen Kognition bei Depression. Die geplante Studie untersucht daher, ob sich Patienten mit chronischer Depression, Patienten mit episodischer Depression und gesunde Probanden in verschiedenen Aspekten der Sozialen Kognition unterscheiden. Zudem wird betrachtet, welchen Einfluss frühe traumatische Beziehungserfahrungen auf die Soziale Kognition haben. Ziel ist es, ein besseres Grundlagenverständnis über das Krankheitsbild und die Ansatzpunkte von Psychotherapien (wie z.B. CBASP) bei unipolaren Depressionen zu erreichen. Nachfolgende Studien können dann untersuchen, inwiefern verschiedene Psychotherapieverfahren auch die Soziale Kognition depressiver Patienten verbessern.

Kooperationspartner:

Ansprechpartner*innen

Nele Struck, M. Sc.
Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier