Projekte im Bereich "Panikstörung und Phobien"


BMBF-geförderte Multicenter-Therapiestudie: Verbesserung der Behandlung von Panikstörung mit Agoraphobie

Das psychologische Institut der Universität Greifswald und die angeschlossene Institutsambulanz evaluieren zurzeit im Rahmen einer Multicenterstudie eine kompakte Verhaltenstherapie für Patienten mit Panikstörung und Agoraphobie.

An vier Messzeitpunkten im stark strukturierten Therapieverlauf werden Daten auf der subjektiven, der psychophysiologischen sowie der Verhaltensebene erhoben, um die Wirksamkeit verschiedener Therapieelemente zu evaluieren.

Mehr Informationen zu den Störungsbildern, zur Therapie sowie zu Inhalt und Umfang der Studie finden Sie unter diesem Link: 
http://www.paniknetz.de/

 

Neuronale Aktivierungen und peripherphysiologische Reaktionsmuster bei spezifischen Phobien

Konfrontiert man Tierphobiker mit Bildern der Furcht auslösenden Tiere, so zeigen diese ein stabiles Muster peripherphysiologischer Reaktionen mit einem Anstieg der Herzfrequenz, einer Zunahme der Hautleitfähigkeit und einer Potenzierung der Schreckreaktion. Als kritische Hirnstruktur zur Steuerung dieser phobischen Reaktion wird die Amygdala betrachtet. In diesem Projekt soll der Zusammenhang zwischen Aktivierungen der Amygdala und peripherphysiologischen Anzeichen der Furchtreaktion auch im Vergleich mit den Reaktionen auf standardisiertes emotionales (d.h. angenehmes, neutrales und unangenehmes) Bildmaterial hin untersucht werden.

 

Antizipation von Hyperventilation: Ein Modell zur Untersuchung der Ätiologie der Panikstörung

Hohe Angstsensitivität, d. h. eine starke Angst vor körperlichen Erregungssymptomen, gilt als Risikofaktor für die Entwicklung einer Panikstörung. Ziel dieser Untersuchung ist es, zu überprüfen, ob hoch angstsensitive Personen eine - psychophysiologisch nachweisbare - erhöhte Sensibilität gegenüber Situationen aufweisen, in denen körperliche Symptome provoziert werden könnten (Antizipation von Hyperventilation) bzw. tatsächlich provoziert werden (Hyperventilationsübung).

 

Antizipatorische Angst bei Panikpatienten

Antizipatorische Angst spielt eine bedeutende Rolle in der Ätiologie der Panikstörung. Um zu untersuchen, ob das neurobiologische Netzwerk, welches ängstliche Reaktionen initiiert und steuert bei Panikpatienten sensitiviert ist, wurden sowohl Patienten als auch gesunde Kontrollpersonen mit unterschiedlichen unsicheren Situationen konfrontiert und psychophysiologische Indikatoren der Angstreaktion gemessen.

Die Rolle der initialen Panikattacke in der frühen Entwicklung der Panikstörung

Während Panikattacken ein recht häufiges Phänomen sind, entwickeln nur wenige Betroffene im Anschluss an eine erste Panikattacke tatsächlich auch eine Panikstörung. In dieser Studie soll daher untersucht werden, welche spezifischen Bedingungen und Reaktionen im Zusammenhang mit der initialen Panikattacke die Entwicklung einer Panikstörung prädizieren.

 

Die angstinduzierende Wirkung von Koffein

In verschiedenen Personengruppen (z. B. bei Angstpatienten) führt der Konsum von Koffein zu einer deutlichen Angstreaktion. In diesem Projekt wird untersucht, in wieweit verschiedene psychologische (Erwartungen an die Wirkung der Substanz) sowie biologische Faktoren (physiologische Reagibilität, Rezeptorsensitivität) die angstinduzierende Wirkung von Koffein beeinflussen. Dieses Vorhaben wird durch eine Anschubfinanzierung des Forschungsverbundes Neurowissenschaften gefördert.

 

Etablierung eines Verhaltenstests zur psychophysiologischen Erfassung der Angstreaktion bei claustrophobischen Personen

Ziel dieses Projektes ist es, einen Verhaltenstest zu etablieren, der die Erfassung der Erwartungsangst sowie der aktuellen Furcht in einer aktuellen Angstsituation (der Exposition in einem kleinen dunklen Raum) auf drei Ebenen, der physiologischen, der subjektiven sowie der Verhaltensebene, ermöglicht. Panikattacken: Häufigkeit und Assoziation mit psychopathologischer Symptomatik In zwei Kooperationsprojekten mit dem Forschungsverbund Community Medicine und einem Kooperationsprojekt mit dem Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Greifswald werden Analysen zur Häufigkeit und Assoziation von Panikattacken mit psychopathologischer Symptomatik anhand von großen bevölkerungsbasierten Stichproben (Study of Health in Pomerania [SHIP] sowie Transitions in Alcohol Consumption and Smoking [TACOS]) durchgeführt.