Synchronität in der Psychotherapie: Physiologische Marker in der Routineversorgung
Grundidee dieses neuen Projektes ist es, Informationen aus der Messung peripherphysiologischer Marker (z.B. EKG, EDA) und neuronaler Korrelate (z.B. EEG) in die mechanismenbasierte Psychotherapieforschung zu integrieren. Ein Schwerpunkt soll auf der Untersuchung des Einflusses von physiologischer Synchronität zwischen Therapierenden und Behandelten auf die therapeutische Beziehung und den Therapieerfolg liegen.
Zunächst soll es darum gehen, auf Grundlage der bestehenden Literatur ein Modell zu entwickeln, dass langfristig in die Routineversorgung integriert werden kann. Hierzu sind verschiedene methodische Vorarbeiten notwendig. In einem ersten Schritt soll die mobile Meßmethodik (movisens®) etabliert und die Daten anhand von Messungen der bereits im Lab verwendeten Hardware validiert werden.
Nach erfolgreicher Pilotierung sollen die physiologischen Marker im Rahmen von Studientherapien am ZPP während der Psychotherapie parallel bei Therapierenden und Behandelten erhoben werden, um die Akzeptanz und Machbarkeit in der Routineversorgung zu untersuchen.
Die physiologischen Daten sollen schließlich mit den Ergebnissen aus den Standardmessungen zu subjektiven Daten zusammengeführt und ausgewertet werden. Ein wichtiges Ziel ist der Erkenntnisgewinn über grundlegende (psychophysiologische) Mechanismen in der therapeutischen Beziehung.
Die Ergebnisse können zum einen für die Weiterentwicklung des GPNS verwendet werden, zum anderen aber auch weiterführende Interventionen wie z.B. Biofeedback im Rahmen der Psychotherapie inspirieren.
Ansprechpartnerin
Prof. Dr. Jan Richter
Universität Hildesheim
Lehrstuhlinhaber Experimentelle Psychopathologie