derobino - Demografierobuste Innovation für Forschungs- und Entwicklungsteams


Das Vorhaben insgesamt

Die demografische Entwicklung geht entsprechend einer Vielzahl von Untersuchungen einher mit einem erwartbaren Mangel an Fach- und Nachwuchskräften, dessen Auswirkungen insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) von Unternehmen spürbar werden. In diesem Zusammenhang wird angenommen, dass jüngere Arbeitnehmer im Vergleich mit älteren mehr Innovationsfähigkeit vorweisen. Doch gerade die multidisziplinäre Diversitätsforschung gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass in Kombination von unterschiedlichen Personengruppen, Funktionen und Rollen, also auch in der Zusammenarbeit von Jüngeren und Älteren eine bessere Ausschöpfung von Innovationspotenzial gegeben sein könnte. Aus diesem Grund widmet sich das Projekt dem Ziel, die Innovationsfähigkeit in FuE-Teams durch die Integration von jungen und älteren MitarbeiterInnen zu steigern.

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird ein umfangreiches wissenschaftliches Forschungsprojekt durchgeführt. Das Vorhaben in seiner Gesamtheit beschäftigt sich auf der einen Seite damit, ein konkretes Werkzeug zur Bestimmung der zu erwartenden Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Innovationsfähigkeit des Unternehmens und ihrer Bewältigung hinsichtlich der Zusammensetzung von innovativen Teams bereitzustellen. Auf der anderen Seite werden Wege aufgezeigt, wie durch geeignete Personalentwicklungsmaßnahmen ältere Arbeitnehmer erfolgreich in FuE-Teams integriert werden können. Schwerpunkt des Verbundprojekts ist die Entwicklung und Erprobung eines ganzheitlichen, rechnergestützten Prognosemodells zur Erfassung und Gestaltung von aktuellen und langfristigen Innovationspotenzialen von FuE-Abteilungen. Darüber hinaus werden organisationale sowie personalwirtschaftliche Konzepte und Trainingsprogramme insbesondere im Hinblick auf die altersgerechte und zugleich innovationsförderliche Gestaltung von FuE-Teams entwickelt und auf ihre Praxistauglichkeit überprüft.

Das Verbundprojekt wird einen Beitrag dazu leisten, das gegebene Innovationspotenzial und die Wirtschaftlichkeit von Innovationsprozessen aufrechtzuerhalten und darüber hinaus zu steigern. In diesem Zusammenhang wird der betriebliche Nutzen einer demografiegerechten Personalpolitik in FuE-Teams herausgearbeitet. Insgesamt werden durch das Verbundprojekt deutsche KMU bei der Gestaltung von Innovationsteams und Innovationsprozessen nachhaltig unterstützt.

 

 

Forschungszusammenhang des Verbundprojekts

Projektleitung durch die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Der Universität Greifswald obliegt die Leitung und Koordination des Verbundprojekts. Neben der Abstimmung zu den empirischen Vorgehensweisen geht es hier insbesondere um die Öffentlichkeitsarbeit sowie den nachhaltigen Transfer der Ergebnisse des Projekts in die Wirtschaft und Wissenschaft.

Im Rahmen des geplanten Projekts übernimmt die Abteilung für Sozialpsychologie/Arbeits- und Organisationspsychologie der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald unter der Leitung von Herrn Professor Manfred Bornewasser und Frau Doktor Anne Köhn und der Mitarbeit von Dorit Hahn und Madlen Hiller die Aufgabe, demografische und individuelle Faktoren von Innovationsfähigkeit zu untersuchen sowie Personalentwicklungsmaßnahmen gemeinsam mit dem industriellen Verbundpartner begleitend zu entwickeln. Dabei werden empirische Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen demografischen und individualpsychologischen Faktoren mit der Innovationsfähigkeit von Mitgliedern in FuE-Teams durchgeführt. Dies erfolgt über Befragungen von Führungskräften sowie Teilnehmern zu laufenden und bereits abgeschlossenen Innovationsprozessen in FuE-Teams. Die Aufbereitung der durch die empirische Untersuchung gewonnenen Daten für die Nutzung in einem prozessorientierten Simulationsmodell stellt eine zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Simulation dar.

Die relevanten personellen Daten sind darüber hinaus Grundlage für die Konzeption und Erprobung von speziellen Personalentwicklungsmaßnahmen in enger Abstimmung mit dem betrieblichen Verbundpartner. In Ergänzung werden Maßnahmen zur gesteigerten Akzeptanz der Zusammenarbeit in altersdiversen Teams, Teambildungs- und Teamführungsmaßnahmen konzipiert und im Praxistest direkt im Partner-Wirtschaftsunternehmen evaluiert. Hierbei soll insbesondere der betriebliche Nutzen einer demografierobusten Personalpolitik in einer insgesamt alternden Belegschaft herausgestellt werden.

Die beteiligten Parteien

Die Verbundpartner des Projekts sind neben der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald die Universität Bayreuth sowie die RWTH Aachen. Der industrielle Verbundpartner ist die Eisengießerei Torgelow GmbH. Darüber hinaus beteiligen sich Wirtschaftsunternehmen in den jeweiligen Grenzregionen als ValuePartner zur unternehmensnahen Umsetzung des Projekts. Während sich die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Abteilung für Sozialpsychologie/Arbeits- und Organisationspsychologie, Prof. Bornewasser) mit den individuellen und demografischen Faktoren von Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel beschäftigt, wird die Universität Bayreuth (Lehrstuhl für Strategisches Management und Organisation; Prof. Bouncken) deren strukturelle Faktoren untersuchen. Die ermittelten Befunde zu personellen und strukturellen Erfolgsfaktoren werden u.a. in ein Praxis-Handbuch für Wirtschaftsunternehmen einfließen. Der Beitrag der RWTH Aachen (Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, Prof. Schlick) liegt in der Entwicklung eines Simulationswerkzeugs zur prospektiven Analyse der Auswirkungen unterschiedlicher Zusammensetzungen von Innovationsteams auf den Verlauf von Innovationsprozessen. Das demografieorientierte Messinstrumentarium soll auf der Grundlage individueller, demografischer und prozessualer Daten zum einen anzeigen, wie erfolgreiche, innovative FuE-Teams zusammengestellt werden und zum anderen frühzeitig darüber informieren, ob die erforderliche Personalkapazität aktuell und zukünftig zur Verfügung steht. Als betrieblicher Verbundpartner wurde die Eisengießerei Torgelow GmbH gewonnen, die ihren Beitrag bei der Ermittlung demografisch bedingter Zusammensetzung von Innovationsteams leistet, hier z.B. bei der Überprüfung der betrieblichen Anwendbarkeit von demografischen Instrumenten.

 

Verbundstruktur „derobino“