Arbeitsgruppe Digitalisierung, Gesundheit & Arbeit

Arbeitsgruppenmitglieder

Jan Vitera

Sandra Lemanski

 

 

Diese Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit praxisorientierten Fragestellungen im Kontext der Arbeits-, Organisations- und Gesundheitspsychologie.

Themenschwerpunkte

Themen für Projektmodul, Forschungspraktika & Qualifizierungsarbeiten

Übersicht zum Forschungsstand in Bezug auf z.B.:

  • Einsatz von Digitalisierung/KI für mehr Nachhaltigkeit (bessere Ressourcennutzung)
  • Umsetzung von Nachhaltigkeit in KMU
  • Mensch-KI-Interaktion im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
  • Veränderung von Führung/Führungskonzepten/-instrumenten durch Digitalisierung/Einsatz von KI/Nachhaltigkeit
  • Analyse von Zukunftsthemen und Unterstützungsbedarfen von Unternehmen in MV

(Jan Vitera und Sandra Lemanski - Zukunftszentrum Mecklenburg-Vorpommern +)

 

Die psychische Gesundheit und der Umgang mit Stress im Arbeitskontext
sowie die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung

  • Gute, gesunde Gestaltung von KI; der Mensch-KI-Interaktion
  • Psychische Belastungsfaktoren bei der Einführung/beim Einsatz von KI
  • Gesundheitskompetenz im Arbeitskontext / die gesunde Organisation
  • Hemmnisse der Integration von arbeitsmedizinischen Untersuchungen (Befundungen) in den/die unternehmensspezifische/n Arbeits- und Gesundheitsschutz (Gesundheitsförderung/Gesundheitsmanagement)
  • Implementation neuer (auch digitaler) Formen der arbeitsmedizinischen Versorgung
  • Interdisziplinäres Forschungsvorhaben zur „Evaluation einer Mikro‐Intervention durch Tagebuchstudien mit personalisierter Rückmeldung im Arbeitskontext“

(Jan Vitera und Sandra Lemanski)

 

Abgeschlossene Projekte

GAP

Gesunde Arbeit in Pionierbranchen

gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) - FKZ 01 FA 15036
Laufzeit: 01/2016 - 04/2019

Ziel des Projektvorhabens ist die Entwicklung und Erprobung eines selbstlernenden, netzwerkkoordinierten Arbeits- und Gesundheitsschutzes in Pionierbranchen unter den Bedingungen des technologischen und demographischen Wandels. Der Fokus liegt auf der Gestaltung von Arbeit im Zuge der Digitalisierung und Vernetzung betrieblicher Prozesse, die aktuell als Industrie 4.0 diskutiert werden.

Zielbranchen für das Projektvorhaben sind die Photonik, die Halbleitertechnik und die erneuerbaren Energien. Deren Unternehmen weisen vielfach klein- und mittelbetriebliche Strukturen auf, sind jedoch durch Vernetzungsstrategien häufig in der Lage, größenspezifische Nachteile zu kompensieren. Die drei beteiligten Technologienetzwerke repräsentieren jeweils diese Branchen mit einer exponierten regionalen Relevanz. Sie verfolgen das Ziel einer verbesserten Unterstützung ihrer Mitgliedsfirmen auf dem Gebiet des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Dazu werden mit interdisziplinär arbeitenden Universitätspartnern in Jena (Soziologie), Greifswald (Psychologie) und Dresden (Medizin) gemein­sam Umsetzungskonzepte entwickelt. Als weitere wissenschaftlicher und technisch-logistischer Partner fungiert die Fachhochschule Jena (Wirtschaftsinformatik).

Die Projektpartner nutzen erste Erfahrungen der Industrie 4.0-Umsetzung in größeren Unternehmen, bauen auf den bei KMU vorhandenen AGS-Routinen auf und entwickeln sie adaptiv weiter. Es gilt, das Potenzial des technologischen Wandels und die Folgen für Arbeit zu ermitteln. Von den betrieblichen Projektpartnern werden Konzepte zum ganzheitlichen Gesundheitsschutz erarbeitet. Somit entstehen neue betriebliche Konzepte zur prospektiven Gefährdungs­beurteilung und Strategien für die Netzwerke zur nachhaltigen Entwicklung des AGS-Handlungsfeldes. Vernetzungs-, Transfer- und Verwertungsziele werden als selbst lernende AGS-Systeme organisiert. Eine Schlüsselrolle spielt dafür der Austausch von Sozialpartnern, Unternehmen, Netzwerken und Behörden in Präventionsallianzen.

Offshore-Projekt

Offshore-Projekt

Ziel: Evidenz- und dialogbasierte Empfehlungen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Offshore-Bereich

Nicht nur der Bau und die Dekonstruktion von Windparks, sondern vor allem deren langfristiger Betrieb sorgt für einen anhaltenden Bedarf an verschiedenen Dienstleistungen. Insbesondere offshore ist die Arbeit hierbei mit besonderen Herausforderungen verbunden. Egal ob auf dem Schiff, dem Helikopter, einer Plattform oder Windenergieanlage, die Sicherheit und Gesundheit von Beschäftigten kann extrem gefährdet sein. Entsprechend hoch ist der betriebene Aufwand zum Arbeits- und Gesundheitsschutz: Spezifische Vorschriften und Unterweisungen, adäquate Gefährdungsbeurteilungen oder auch zuverlässige Sicherheitsausrüstungen sollen ein sicheres und gesundes Arbeiten gewährleisten. Hinweise darauf, wie erfolgreich die bestehenden Maßnahmen sind, liefern bereits Statistiken zu Unfällen, Beinaheunfällen und Erkrankungen. Dort nicht vertreten sind die durch die Besonderheiten des Arbeitens offshore bedingten gesundheitlichen Effekte auf die Beschäftigten. Sowohl für den Arbeits- als auch für den Gesundheitsschutz lässt sich feststellen, dass bislang die Perspektive der Beschäftigten weitgehend vernachlässigt wurde. Deren Wissen und Erfahrungen bergen das Potential, das gegenwärtige Bild zur offshore-Arbeitswelt entscheidend zu erweitern und notwendige Veränderungsbedarfe zu identifizieren.

In einem gemeinsamen Projekt des AFZ Rostock GmbH, ISC Training & Assembly GmbH und dem Lehrstuhl Gesundheit und Prävention der Universität Greifswald wird daher den Fragen nachgegangen,

  1. wie offshore-Beschäftigte ihre Sicherheit und Gesundheit im Rahmen der Arbeitstätigkeit einschätzen, und
  2. welche Maßnahmen sie vorschlagen, um eine Verbesserung ihrer Situation herbeizuführen.

Ziel ist es also, evidenz- und dialogbasierte Empfehlungen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz im offshore-Bereich zu entwickeln.

Die Bearbeitung der Fragestellungen erfolgt in verschiedenen Phasen. In der Vorprojektphase macht sich das Forschungsteam zunächst mit sicherheitsrelevanten Ausschnitten der offshore-Arbeit vertraut. Dazu nimmt das Team an mehreren Trainings und Weiterbildungen teil. Die Erfahrungen fließen in die Konzeptionsphase eines Fragebogens ein, welche von Fokusgruppen mit Experten und Beschäftigten begleitet wird. Hierbei besteht der Anspruch, ein verständliches, möglichst kurzes und dennoch hinreichend präzises Instrument zu entwickeln, das sich für den breiten Einsatz in den diversen offshore-Tätigkeitsbereichen eignet. Die Ergebnisse der Befragung sind Ausgangspunkt für die nachfolgende Dialogphase. In deren Rahmen werden ausgewählte Ergebnisse in Interviews und Workshops mit Entscheidungsträgern und Beschäftigten daraufhin diskutiert, konkrete Maßnahmen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz abzuleiten. Abschließend sollen die Projektergebnisse in verschiedenen Foren präsentiert sowie den Unternehmen, Entscheidungsträgern und handelnden Akteuren zur Verfügung gestellt werden.