Module
Der Masterstudiengang Psychologie gliedert sich in vier Pflichtmodule, vier Wahlpflichtmodule, zwei Praktika und die Masterarbeit. Aus jedem Wahlpflichtmodul soll jeweils eins ausgewählt werden. Dazu kommt ein nicht-psychologisches Wahlpflichtmodul.
Die Pflichtmodule im Masterstudiengang sind:
A Evaluation, multivariate Methoden und Metaanalyse
B Psychologische Diagnostik und Begutachtung
C Data Science für angewandte Psychologie
D Projektarbeit & Kommunikation wissenschaftlicher Ergebnisse
Modul A - Evaluation, multivariate Methoden und Metaanalyse
Ziel dieses Moduls ist es, weiterführende methodische Kenntnisse für die psychologische Forschung und Praxis zu erlangen. Dabei sollen Fähigkeiten im Bereich Evaluationsmethodik und Metaanalyse erarbeitet werden.
Folgende Themen werden im Modul A behandelt:
- Grundlagen Evaluation und Meta-Analyse: Ansätze und Methoden,
- Multiple und logistische Regression
- Multivariate und strukturmodellierende statistische Verfahren (auch hierarchische lineare Modelle): mathematische Grundlagen, Fragestellungen, Durchführung und Interpretation
- Einführung in bayesianische Statistik
- Qualitative Methoden, Mixed Methods
- Process tracing
- Evidenzbasierte Praxis
Modul B - Psychologische Diagnostik und Begutachtung
In diesem Modul erwerben die Studierenden Kompetenzen in den verschiedenen Wissensbereichen der fortgeschrittenen Diagnostik und Begutachtung. Darunter ist die Fähigkeit diagnostische Modelle und Methoden der fortgeschrittenen Testtheorie, -konstruktion und -analyse psychodiagnostischer Verfahren zu kennen und anzuwenden. Studierende sollen lernen psychologische Gutachten aufzubauen, zu verfassen und zu präsentieren. Darüber hinaus soll die Kommunikation im Rahmen psychologischer Diagnostik (z. B. mit Auftraggeber*innen, Klient*innen) erlernt werden. Außerdem werden vertiefte und fortgeschrittene Kompetenzen zur Integration diagnostischer Informationen und zur Beantwortung diagnostischer Fragestellungen in den unterschiedlichen Praxisfeldern der Psychologie erarbeitet.
Folgende Themen werden im Modul B behandelt:
- Testtheorie, -konstruktion und -analyse
- Wissenschaftstheoretische Annahmen[/Grundlagen]
- Instrumentenentwicklung und -evaluation
- Nomothetischer vs. idiografischer Ansatz in der Diagnostik
- Psychodiagnostische Methoden, z. B. Interviews (standardisierte, strukturierte, teilstrukturierte), Gesprächsführung, Anamnese, Testen, Fragebogenmethode, Verhaltensbeobachtung und -beurteilung, Psychophysiologische Methoden
- Gutachtenerstellung
- Arten der Diagnostik (z. B. Status- und Selektionsdiagnostik, Prozess- und Modifikationsdiagnostik)
- Testen und Entscheiden in der Individualdiagnostik, Gruppen- und Interaktionsdiagnostik, Organisationsdiagnostik
- Anwendungs-/Berufsfelder der Diagnostik (z. B. Gesundheit und Krankheit; Arbeit, Organisation und Personal; Schule und Bildung; Rehabilitation; Recht; Verkehr; Forschung)
Modul C - Data Science für angewandte Psychologie
Ziel des „Modul C“ ist es grundlegende Kenntnisse über die Voraussetzungen, Anforderungen und Einsatzmöglichkeiten analytischer und methodischer „Data Science“-Ansätze zu erlangen. Studierende sollen lernen mit komplexen Datenstrukturen (bei ausgewählten psychologischen Fragestellungen) umzugehen. Dazu erlangen sie Kompetenz in der Auswahl, Anwendung und kritischen Diskussion ausgewählter Methoden aus dem Bereich Data Science und Big Data-Forschung. Ziel ist es dieses Wissen auf verschiedene Datenformate und große Datenmengen bei angewandten psychologischen Fragestellungen anwenden zu können.
Folgende Themen werden im Modul C behandelt:
- Vermittlung von Hintergründen, Anwendungsbereichen sowie Vor- und Nachteilen von Verfahren, Methoden und Herangehensweisen aus dem Bereich Data Science und der Big Data für angewandte psychologische Kontexte
- Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit ausgewählten Methoden der Data Science, z. B. Machine Learning-Ansätzen, Neuronalen Netzen, durch theoretische und praktische Auseinandersetzung mit den Methoden anhand ausgewählter psychologischer Fragestellungen
- Vergleich von Data Science-Ansätzen mit anderen Analysemethoden (z. B. manuelle versus maschinelle Datenverarbeitung und -analyse) und Eruierung der Vor- und Nachteile für ausgewählte psychologische Anwendungsbereiche
- Kritische Reflexion der Möglichkeiten, Grenzen und Herausforderungen von Data Science für angewandte Psychologie
Modul D - Projektarbeit und Kommunikation wissenschaftlicher Ergebnisse
In diesem Modul erwerben die Studierenden weiterführende Kenntnisse der (wissenschaftlichen) Projektarbeit, des Projektmanagements und der Kommunikation wissenschaftlicher Ergebnisse in der (Fach-)Öffentlichkeit. Dazu sollen Kenntnisse von Open Science-Prinzipien im Forschungsprozess, insbesondere der Dokumentation und Kommunikation (z. B. Open Lab, Open Data, Open Access) vermittelt werden. Die Studierenden erarbeiten die Fertigkeit zur Anwendung von Open Science in der eigenen Praxis (z. B. in Bezug auf das (Forschungs-) Datenmanagement und die Kommunikation) sowie die Kompetenz wissenschaftliche Erkenntnisse zu reflektieren und zu kommunizieren.
Folgende Themen werden im Modul D behandelt:
- Vermittlung vertiefter Kenntnisse und Kompetenzen zur Nutzung von Open Science-Prinzipien in der Forschung (z. B. Forschungsdatenmanagement, Citizen Science)
- Einführung in die wissenschaftliche Projektarbeit (z. B. Antragsstellung, Dokumentation, Erstellung von Gutachten für wissenschaftliche Fachartikel)
- Wissenschaftskommunikation (Grundlagen, Prinzipien, Vor- und Nachteile verschiedener Kommunikationsformate)
- Vermittlung von Strategien und Möglichkeiten zielgruppen- bzw. adressatengerechter Wissenschaftskommunikation (z. B. beispielhafte Erstellung von Beiträgen für Rundfunk, Zeitungen, soziale Medien)
Wahlmodul E1 - Forschungsorientierte Grundlagenvertiefung: Kognitive und Biologische Psychologie
Bei diesem Wahlmodul sollen Studierende vertiefte theoretische und methodische Kenntnisse in verschiedenen Bereichen der Kognitionspsychologie, Biologischen Psychologie sowie der kognitiven und affektiven Neurowissenschaft erreichen. Ziel ist es einen Überblick über aktuelle Forschungsthemen der Kognitionspsychologie und der Biologischen Psychologie zu vermitteln. Die Fähigkeit zur Einordnung und kritischen Integration von grundlagenwissenschaftlichen Forschungsarbeiten soll trainiert werden.
Folgende Themen werden in Wahlmodul E1 behandelt:
- Fortgeschrittene Themen aus den Bereichen Kognitionspsychologie, kognitive Neurowissenschaft und Biologische Psychologie
- Grundlegende Aspekte kognitiver Funktionen und deren neuronaler und biopsychologischer Korrelate
- Experimentelle Methoden der Kognitionspsychologie, Biologischen Psychologie und Neurowissenschaften
- Anwendungsaspekte neuro-kognitiver Forschungsergebnisse
Wahlmodul E2 - Forschungsorientierte Grundlagenvertiefung: Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie
Ziel dieses Wahlmoduls ist es vertiefte theoretische und methodische Kenntnisse in verschiedenen Bereichen der Entwicklungspsychologie und Persönlichkeitspsychologie zu erlangen. Dabei soll die neurowissenschaftliche Perspektive besonders berücksichtigt werden.
Studierende sollen die Fähigkeit zur Einordnung und kritischen Integration grundlagenwissenschaftlicher Forschungsarbeiten erhalten. Im Modul werden Kenntnisse über theoretische Modelle sowie vertiefte Kenntnisse über die entwicklungspsychologischen und entwicklungsneurowissenschaftlichen Grundlagen interindividueller Differenzen vermittelt. Studierende sollen Kompetenzen in der Anwendung ausgewählter Methoden im Bereich der Entwicklungspsychologie und Persönlichkeitspsychologie erarbeiten.
Folgende Themen werden in Wahlmodul E2 behandelt:
- Fortgeschrittene Themen aus den Bereichen Entwicklungspsychologie und -Neurowissenschaften sowie der Persönlichkeitspsychologie
- Aktuelle Theorien und Befunde der Entwicklungspsychologie und Persönlichkeitspsychologie sowie Ansätze, die beide Disziplinen kombinieren
- Forschungsmethoden der Entwicklungspsychologie und Persönlichkeitspsychologie
- Auseinandersetzung mit interdisziplinären Ansätzen
Wahlmodul E3 - Forschungsorientierte Grundlagenvertiefung: Emotions- und Sozialpsychologie
In diesem Wahlmodul werden vertiefte theoretische und methodische Kenntnisse in verschiedenen Bereichen der Emotionspsychologie und Sozialpsychologie vermittelt. Darüber hinaus sollen Kenntnisse der Implikationen aktueller sozialpsychologischer Befunde für Präventionsforschung und Gesundheitspsychologie gesammelt werden. Studierende sollen die Fähigkeit zur Einordnung und kritischen Integration grundlagenwissenschaftlicher Forschungsarbeiten erlangen und lernen, empirische Methoden der Emotionspsychologie und Sozialpsychologie anzuwenden.
Folgende Themen werden in Wahlmodul E3 behandelt:
- Fortgeschrittene Themen der Emotionspsychologie sowie vertiefende Behandlung sozialpsychologischer Themen und deren gesundheitspsychologische Implikationen
- Aktuelle Theorien und Befunde der Emotionspsychologie und Sozialpsychologie sowie Ansätze, die beide Disziplinen kombinieren
- Forschungsmethoden der Emotionspsychologie und Sozialpsychologie
- Auseinandersetzung mit interdisziplinären Ansätzen, insbesondere im Bereich der verhaltens- und sozialwissenschaftlichen Gesundheitsforschung
Wahlmodul F1 - Anwendungsvertiefung: Entwicklungs- und Bildungsforschung
Ziel dieses Wahlmoduls ist der Erwerb eines vertieften wissenschaftlichen Verständnisses von Erziehungs- und Bildungsprozessen über die Lebensspanne. Dabei sollen auch betrachtet werden, wie diese Prozesse beeinflusst werden können. Studierende sollen die Fähigkeit erlangen, pädagogisch-psychologischer Trainings- und Förderprogramme zu konzipieren und diese wissenschaftlich zu evaluieren. Darüber hinaus soll die Beratungskompetenz in pädagogischen Settings gestärkt werden.
Folgende Themen werden in Wahlmodul F1 behandelt:
- Lehren und Lernen in verschiedenen Kontexten und Altersabschnitten, z. B. Schulpsychologie/-diagnostik
- Interindividuelle Unterschiede im Bildungskontext
- Pädagogisch-psychologische Trainingsmethoden in Jugend und Alter
- Lernschwächen und Lernförderung
- Psychologische Medienbildung
- Pädagogisch-psychologische Beratung
Wahlmodul F2 - Anwendungsvertiefung: Gesundheits- und Versorgungsforschung
Im Wahlmodul F2 sollen Kenntnisse von Methoden, Modellen und Konzepten der Gesundheits- und Versorgungsforschung vermittelt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf gesundheitspsychologischem Handeln. Darüber hinaus sollen Kompetenzen in der Nutzung und Evaluation von diagnostischen und interventionellen Ansätzen in den Bereichen Prävention und Rehabilitation in verschiedenen Zielgruppen (z. B. Kinder und Jugendliche) erarbeitet werden.
Folgende Themen werden in Wahlmodul F2 behandelt:
- Forschungsparadigmen und aktuelle Forschungsergebnisse der Gesundheits- und Versorgungsforschung
- Erarbeitung und Vertiefung gesundheitspsychologischer Modelle und Methoden in der Gesundheits- und Versorgungsforschung
- Aktuelle Trends der Diagnostik und Intervention in Prävention & Rehabilitation
- Gesundheit über die Lebensspanne
- Epidemiologische Aspekte gesundheitspsychologischer Forschung und Praxis
- Psychologische Interventionen in der Gesundheitsversorgung
Wahlmodul G1 - Psychologische Forschungspraxis: Applied Cognition and Cognitive Neuroscience
Im Wahlmodul G1 sollen Erfahrungen in der psychologischen Forschungspraxis im Bereich Applied Cognition and Cognitive Neuroscience gesammelt werden. Dazu sollen Kompetenzen in der Entwicklung und Präsentation einer wissenschaftlichen Fragestellung im Bereich Applied Cognition and Cognitive Neuroscience gestärkt werden. Die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung empirischer Forschungsarbeiten soll in Kleingruppen erprobt werden.
Darüber hinaus wird im Modul die Fertigkeit zur kritischen Reflexion des praktischen Forschungsprozesses erarbeitet. Studierende lernen in diesem Model die Einordnung der eigenen Forschungstätigkeit in die wissenschaftliche Gemeinschaft und sollen dabei den aktuellen Forschungsdiskurs berücksichtigen.
Folgende Themen werden in Wahlmodul G1 behandelt:
- Einführung in die wissenschaftliche Praxis durch die angeleitete Bearbeitung einer eingegrenzten wissenschaftlichen Fragestellung in Kleingruppen
- Eigenständige Entwicklung und Erarbeitung einer wissenschaftlichen Fragestellung auf Basis aktueller Forschungsliteratur im Fachbereich Applied Cognition and Cognitive Neuroscience (Dokumentation in Form eines Exposés als Teilprüfungsleistung)
- Konzeption, Vorbereitung und Umsetzung empirischer Arbeiten zur Beantwortung der Fragestellung
- Auswertung, Berichtlegung und Diskussion der wissenschaftlichen Ergebnisse (Dokumentation in Form eines Abschlussberichts oder wissenschaftlichen Posters als Teilprüfungsleistung)
- Begleitende Reflexion der psychologischen Forschungspraxis in der Kleingruppe
Wahlmodul G2 - Psychologische Forschungspraxis: Digital Literacy and Health
In diesem Wahlmodul machen Studierende eigene Erfahrungen in der psychologischen Forschungspraxis im Bereich Digital Literacy and Health. Dazu werden Kompetenzen in der Entwicklung und Präsentation einer wissenschaftlichen Fragestellung vermittelt und die eigenständige Vorbereitung, Durchführung und Auswertung empirischer Forschungsarbeiten in Kleingruppen erprobt. Das Modul vermittelt die Fertigkeit zur kritischen Reflexion des praktischen Forschungsprozesses und soll es Studierenden ermöglichen die eigene Forschungstätigkeit in die wissenschaftliche Gemeinschaft und den aktuellen Forschungsdiskurs einzuordnen.
Folgende Themen werden in Wahlmodul G2 behandelt:
- Einführung in die wissenschaftliche Praxis durch die angeleitete Bearbeitung einer eingegrenzten wissenschaftlichen Fragestellung in Kleingruppen
- Eigenständige Entwicklung und Erarbeitung einer wissenschaftlichen Fragestellung auf Basis aktueller Forschungsliteratur im Fachbereich Digital Literacy and Health (Dokumentation in Form eines Exposés als Teilprüfungsleistung)
- Konzeption, Vorbereitung und Umsetzung empirischer Arbeiten zur Beantwortung der Fragestellung
- Auswertung, Berichtlegung und Diskussion der wissenschaftlichen Ergebnisse (Dokumentation in Form eines Abschlussberichts oder wissenschaftlichen Posters als Teilprüfungsleistung)
- Begleitende Reflexion der psychologischen Forschungspraxis in der Kleingruppe