Herzlich Willkommen am Institut für Psychologie der Universität Greifswald!

Das Studium des Faches Psychologie an der Universität Greifswald zielt auf eine breite Ausbildung ab, die den Studierenden eine Vielfalt an beruflichen Perspektiven eröffnet. Die Ausbildung ist forschungsorientiert, wobei jedoch stets auch die praktischen Anwendungsmöglichkeiten wissenschaftlich-psychologischer Theorien in verschiedenen Berufsfeldern betont werden. Neben dem inhaltlich-fachlichem Wissen erwerben unsere Studierenden fachübergreifenden Analyse- und Problemlösekompetenzen zur Bearbeitung psychologischer Fragen. In der gesamten Ausbildung wird die Eigenverantwortung der Studierenden – eigenständiges Arbeiten, kritisches Reflektieren des Gelernten und ethisch verantwortliches Arbeiten – gefördert.

FORSCHUNGSPROFIL

Das Institut für Psychologie verfolgt einen naturwissenschaftlichen Forschungsansatz, indem grundlagenorientierte und anwendungsbezogene Forschung empirisch-experimenteller Ausrichtung miteinander kombiniert werden. Unser gemeinsames Forschungsziel ist das grundlegende Verständnis, die Stärkung und Aufrechterhaltung sowie die Veränderung und Wiederherstellung psychischer Flexibilität über die Lebensspanne und den damit verbundenen Mechanismen. Dies beinhaltet das Verständnis der Anpassung an sich verändernde Reize im Innen und Außen (z.B. körpereigene Signale sowie Umweltfaktoren und situative Einflüsse).

Unsere Forschung verfolgt hierbei mechanismenbasierte, translationale und individualisierte Ansätze. Ziel unserer grundlagenorientierten Forschung ist die Aufklärung der zugrundeliegenden (kognitiven, emotionalen und motivationalen) Mechanismen und Prozesse psychischer Flexibilität als Grundlage der individuellen Anpassungsfähigkeit, Veränderung und Selbstregulation (mechanismenbasiert). Aufbauend auf dem Verständnis dieser funktionalen psychischen Prozesse ist das Ziel unserer anwendungsorientierten Forschung, diese Erkenntnisse in praktische Verfahren der psychologischen Prävention und Intervention und ihre Evaluation zu übertragen (translational). Besonderes Gewicht wird auf die Entwicklung und Validierung von individualisierten Methoden der Prävention und psychotherapeutischen Intervention gelegt (individualisiert).

Die genannten, lehrstuhlübergreifenden Forschungsschwerpunkte fokussieren auf drei Ebenen des menschlichen Erlebens und Verhaltens: die intrapsychische Ebene, die Verhaltens- und Interaktionsebene sowie die Umweltebene.

1. Die Intrapsychische Ebene: Intrapsychische Regulationsprozesse

Unsere Forschung auf dieser Ebene umfasst u.a. (neuro)kognitive, biopsychologische und entwicklungspsychologische Fragestellungen zu kognitiver Kontrolle und ihrer situationsadäquaten Regulation, kognitive, affektive und motivationale Prozesse von Aufmerksamkeits- und Handlungssteuerung; Mechanismen der Emotions- und Selbstregulation; Furcht- und Extinktionslernen.

2. Die Verhaltens- und Interaktionsebene: Individuelle und interpersonelle Mechanismen adaptiven Verhaltens

Forschungsthemen auf dieser Ebene umfassen u.a. interindividuelle Unterschiede in den Determinanten und Indikatoren psychischer Gesundheit und Krankheit; aversives Verhalten, interpersonelle Probleme, Verhalten in Katastrophenfällen; individualisierte Zugänge in Diagnostik, Prävention, Intervention, einschließlich Psychotherapie.

3. Die Umweltebene: Anwendungsbereiche, Kontextbezug und nachhaltige Implementierung

Themenbereiche umfassen Bedingungen und Auswirkungen der Kontexte und Lebenswelten für und auf intrapsychische Regulationsprozesse und Mechanismen adaptiven Verhaltens; darunter fallen beispielsweise Untersuchungen zur Bedeutung von Kontexten wie Familie, Arbeit, oder Schule für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Regulationsprozessen und adaptiven Verhaltensweisen sowie die Erforschung der nachhaltigen Implementierung und langfristigen Wirksamkeit.

 

Ausstattung und Methoden

Zur Bearbeitung der genannten Forschungsthemen stehen dem Institut moderne Labore zur Durchführung von Verhaltens- und Beobachtungsexperimenten, Blickbewegungsuntersuchungen, Hirnstimulationsexperimenten, Virtual-Reality-Untersuchungen sowie psychophysiologischen (EDA, EMG, EEG) Messungen zur Verfügung. Zusätzlich kommen psychometrische Tests, komputationale Modellierung und angewandtes maschinelles Lernen zum Einsatz.