Ausgeschriebene Qualifikationsarbeiten

Die  zu  bearbeitenden Themen  für  Bachelor-  und  Masterarbeiten  werden  am 12.11. im  Rahmen  des Forschungskolloquiums des Lehrstuhls für Klinische Psychologie und Psychotherapie vergeben. Im Anschluss werden zu vergebende Themen hier ebenfalls zeitnah veröffentlicht.


Masterarbeit: Rolle von Erwartungen bei der Entstehung von Intrusionen

Im Rahmen der ausgeschriebenen Masterarbeit soll die Rolle von Erwartungen bei der Entstehung von Intrusionen vertiefend untersucht werden. Eine vorherige Studie konnte der Einfluss von Erwartungen auf das Erleben von Intrusionen mit Hilfe des "Traumafilmparadigmas" zeigen. Die geplante experimentelle Studie soll inhaltlich daran anschließen und konkrete Faktoren dieses Einflusses untersuchen.

Ansprechpartner: Dr. Philipp Herzog

genauere Informationen: hier

 


Masterarbeit: Meta-analytische Untersuchung zur Heterogenität der Behandlungseffekte in klinischen Studien von Psychotherapien

Psychotherapie ist eine effektive Behandlung für verschiedene Störungen, wobei die Effekte je nach Störungsbild und Studie unterschiedlich hoch ausfallen. Im Rahmen dieser Masterarbeit soll untersucht werden, wie gut Psychotherapie durch Personalisierung für Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung oder einer Posttraumatischen Belastungsstörung optimiert werden kann. Hierfür sollen Subgruppen die besonders gut auf bestimmte Therapieverfahren ansprechen gefunden werden.

Ansprechpartner: Dr. Philipp Herzog

genauere Informationen: hier

 


Masterarbeit: Relevanz historischer Traumata auf das aktuelle Erleben von Menschen aus der Ukraine

„Es ist ein Krieg historischer Traumata.“ sagt Roman Dubasevych (Juniorprofessor der Ukrainistik, Universität Greifswald) zum aktuellen Angriffskrieg Russland gegen die Ukraine. „Wobei das kollektive Trauma der Ukraine darin bestehe, sich selbst seit Tausend Jahren als Opfer russischer Großmachtansprüche und der Unterwerfung unter das russische Volk zu sehen.“ Dieses Geschichtsbild sei auch im aktuellen Krieg „das Zentrum der ukrainischen Identität“, so Dubasevych am 14.02.2023 im SWR.
Der Begriff des historischen Traumatas ist ein noch recht neues Konzept und wurde von Sozialwissenschaftlerinnen (u.a. von Yellow Horse Brave Heart, 2003) aus der Bevölkerung der American Natives entwickelt, um über Generationen anhaltende Spätfolgen des Vertreibungs- und Vernichtungsprozesses der Indian Americans zu beschreiben. Brave Heart benennt dabei explizit psychologische Symptome wie Ängste, Depressionen, niedriges Selbstbewusstsein als Folgen Historischer Traumata.
Um die individuelle und klinische Bedeutung historischer Traumanarrationen empirisch zu untersuchen, haben Mutuyimana und Maercker (2022) an einer ruandischen Stichprobe einen Fragebogen zu Klinischen Aspekten historischer Traumata (CAHTQ) entwickelt. Anspruch des CAHTQ ist eine kontextübergreifende Anwendung.
Ziel der Abschlussarbeit, ist es die historischen Traumanarrationen und deren Einfluss unter Menschen aus der Ukraine herauszuarbeiten und Relevanz und Anwendbarkeit des CAHTQ in diesem Kontext mithilfe von Focus Groups zu überprüfen.
Die Abschlussarbeit wird dabei in Kooperation mit dem Lab von Prof. Maercker durchgeführt. Prof. Maercker forscht aktuell intensiv in verschiedenen Kontexten zu historischen Traumata. Die Arbeit ist zudem eingebettet in die aktuellen Forschungsprojekte zur Behandlung von Menschen aus der Ukraine mithilfe der Interpersonellen Psychotherapie (https://psychologie.uni-greifswald.de/gemeinsam/informationen-und-angebote-zum-angriffskrieg-auf-die-ukraine/)" 

Ansprechpartner: Florian.Harderuni-greifswaldde